Der VfR - Regensburg setzt sich seit Jahren erfolgreich für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund ein. Ganz besonders liegen den Verantwortlichen die Kinder am Herzen. Begleitet werden diese Projekte von Mitgliedern des Vereins und von Freiwilligen aus sozialen Berufszweigen. Gemeinsam erreichen wir ein neues, starkes Miteinander und legen so den Grundstein für eine gesunde Zukunft unserer Gesellschaft.

„Chancen durch Vielfalt“

Beim VfR betreuen drei Fussballjugendmannschaften im Stadtteil Hohes Kreuz Kinder und Jugendliche.


C - Jugend Meister 2016/2017

1:0 für ein Willkommen

40 KINDER, ZWÖLF NATIONEN: VFR REGENSBURG SPIELT MIT und ist ein Musterbeispiel für Integrationsarbeit

Natürlich hat jeder Verein, der von der DFB-Stiftung Egidius Braun und der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, die 500 Euro für sein Engagement um Flüchtlinge erhält, diese Anerkennungsprämie verdient. Besonders verdient aber hat sich diese Unterstützung der VfR Regensburg, der jetzt als insgesamt 1.800 Verein im Rahmen der Initiative "1:0 für ein Willkommen" unterstützt wurde.

Die A-Fußballer spielen in der Kreisklasse; der Verein (Fußball, Ski, Wandern, A- und B-Mannschaft, C- und D-Jugend, knapp 300 Mitglieder) weiß in seinen Fußballteams rund 40 Jugendliche aus zwölf Nationen. "Im Osten von Regensburg liegen wir im Ortsteil 'Hohes Kreuz' in einem Wohngebiet, das einen hohen Migrationsanteil aufweist", erklärt Jugendtrainer Reinhard Radler und fährt fort: "Die Zuckerfabrik hat geschlossen. Die Kinder werden auf viele Schulen verteilt. Da ist unser Verein dann die erste Anlaufstelle." Jugendleiter Felix Niebling ergänzt: "Früher hatten wir keine Nachwuchsprobleme. Aber die Altersstruktur im Viertel hat sich geändert. Auch darum sind wir über jeden Migranten im Verein froh."

"Die Kinder dürfen einfach spielen!"

Radler hat selbst einen Migrationshintergrund, stammt aus Siebenbürgen, Rumänien. Wenn er über die Nachwuchsarbeit mit den E-, D- und C-Jugendlichen berichten soll, kippt seine Stimme fast: "Oft fühle ich mich mehr als Betreuer denn als Trainer. Aber wenn man dann die Dankbarkeit in den Augen der Kinder sieht, ist all das vergessen. Die kommen ja, ohne ein Wort Deutsch zu können, früher zu uns, als sie in die Schule gehen – und dürfen einfach spielen." Der Rasensportverein wird nie weit aufsteigen. Er lässt Kinder machen, was sie wollen, und bringt ihnen nebenbei Regeln des gesellschaftlichen Lebens bei.

Fußball-Abteilungsleiter Peter Jobst ist stolz darauf, dank Radler schon eine D- und C-Jugendmannschaft für den offiziellen Spielbetrieb angemeldet zu haben: "Unser Ziel ist es, 2018 zum 70-jährigen Bestehen in der Jugend zwei Großfeld-Mannschaften stellen zu können. In der E-Jugend betreiben wir derzeit nur Freundschaftsspiele und Turniere. Denn da ist die Teilnahme am Training doch noch recht flexibel. Wir werden den Zuschuss der Stiftung dazu verwenden, Trainingsbälle und Trikotsätze anzuschaffen."

Reinhard Radler hat derweil einen anderen Traum. Er möchte, dass 15-Jährige Verantwortung übernehmen und Jüngere schon an die Hand nehmen. Der 36 Jahre alte Bahn-Angestellte im Bereich Kommunikationstechnik sagt: "Wenn ich sehe, wie ein 15-Jähriger aus dem einen Land einem neunjährigen Mädchen von einem anderen Kontinent einen Pass gibt und sich über ein Tor freut – dann, ja dann geht mir das Herz auf. Dann hat sich alle Arbeit gelohnt."